Es scheint, als ob das Potenzial, das in Menschen mit Migrationshintergrund steckt, auch langsam von Unternehmen und Organisationen erkannt wird.
Indiz Nr.2: Der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft e.V. hat heute die monatliche Hochschulperle an die Uni Oldenburg verliehen. Grund dafür ist das "Kontaktstudium Schulsozialarbeit", das es Flüchtlingen, anerkannten Asylbewerbern und Ausländern mit Aufenthaltserlaubnis ermöglicht, sich als Schulsozialarbeiter weiterzubilden. Durch die Schulsozialarbeit werden Kinder und Jugendliche auf ihrer Schullaufbahn unterstützt. In Großstädten ist ein Anteil von 60-90 Prozent an Schülern mit Migrationshintergrund nicht ungewöhnlich, und dadurch spielen die gemeinsamen Erfahrungen, Sprache und kultureller Hintergründe von Jugendlichen und Sozialarbeitern oder auch Pädagogen eine entscheidende Rolle.
Es wird also höchste Zeit, dass auch auf dem Arbeitsmarkt die besonderen Kenntnisse und Erfahrungen von Migranten als Bereicherung und Qualifikationen erkannt und nicht als Belastung empfunden werden. Nicht nur untereinander können Migranten als Arbeitnehmer wichtige Kompetenzen liefern (also als Unterrichtende mit Migrationshintergrund für Lernende mit Migrationshintergrund), sondern sie können auch das Weltbild und Wissen von allen Schülern, ganz gleich welcher Kultur, entscheidend erweitern. Ich will hier nicht abstreiten, dass es auf diesem Weg noch genügend Hindernisse zu bewältigen gibt (einige werden im aktuellen Newsletter des Netzwerks "Integration durch Qualifizierung" angesprochen), sondern nur ein kleines Plädoyer für eine sich ändernde Grundeinstellung halten. Migranten können eine riesige Bereicherung bieten - wenn sie als solche erkannt und akzeptiert wird.