Nachdenken und besser machen

Oh jeh, wie traurig sich die Überschrift anhört! Dabei ist das gar nicht so gemeint. Es geht heute um etwas, was ich für ganz, ganz wichtig halte, und was trotzdem immer irgendwie zu kurz kommt. Die Reflexion über das, was man da eigentlich die ganze Zeit macht und vor allem: wie man es macht.

Erst einmal: Was meine ich eigentlich mit 'Reflexion'?
Man arbeitet ja im Alltag immer viel, angestrengt und häufig unter Zeitdruck. Ich bin froh, wenn ich etwas erledigt habe, von der Liste streichen und nicht mehr daran denken muss. Und dann ist schon wieder das Nächste dran. Aber es ist doch sinnvoll, dazwischen einmal kurz inne zu halten und sich das noch genauer anzuschauen?

So kann man erkennen, was gut und was nicht so gut gelaufen ist. Damit verstärkt man das Positive und kann Negatives schnell verändern. So lohnen sich Fehler, weil man sie vielleicht nicht so schnell wieder macht.

Als Kursleitende verlangen wir es ja im Unterricht mehr und mehr: Lerntagebuch und Selbsteinschätzung der Lernenden ist heute Standard. Und Lehramtsstudenten wird nahegelegt, als Lehrende jede Unterrichtsstunde auszuwerten.

Und vielleicht kann man ja das auch im Arbeitsalltag hinkriegen. Ich werde jeden Abend 15 Minuten darüber nachdenken:
1.) Was habe ich gut gemacht? (bezogen auf Termine, Zeitplanung, Aufgaben, Fortschritt auf irgendwelche Ziele zu, Zusammenarbeit, Emotionaler Umgang mit irgendwas,...)
2.) Was kann ich anders oder besser machen?
3.) Welche Ideen oder Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für die nahe oder auch fernere Zukunft?

Ich glaube, diese drei Punkte sind auf alles und immer anwendbar. Sicherlich kann man noch detaillierter reflektieren, mehr Kategorien finden, aber es macht wahrscheinlich mehr Sinn, alles einfach zu halten, damit es so wenig wie möglich Aufwand bedeutet. Sonst schafft man es nicht mehr und dann bleibt es ganz auf der Strecke. Ich mache das bei den ersten zwei Fragen meistens, ohne mir Notizen zu machen, die Schlussfolgerungen oder Ideen halte ich schnell in Evernote fest.


PS: Das ist heute der 100ste Blogpost - ich bedanke mich ganz herzlich bei allen, die meinen Blog so treu verfolgen!