Neben den Tagungsberichten und Unterrichtsideen, auf die der Fokus hier auf ZusammenLernen ja vor allem gesetzt ist, möchte ich heute eine neue Reihe beginnen.
In regelmäßigen Blogposts werden sich "Akteure der Alphabetisierung" (und natürlich Grundbildung (siehe
Blogpost), aber dann wäre die schöne Alliteration ja dahin.... ;o) ) vorstellen. Menschen, die Alphabetisierung auf die eine oder andere Weise zu ihrem Arbeits- und Lebensinhalt gemacht haben. Ich denke da an Lehrende und Lernende, Botschafter/-innen der Alphabetisierung, Politiker/-innen, Projektleiter/-innen usw.
Ich werde ihnen immer die gleichen 5 Fragen stellen, und bin jetzt schon sehr gespannt auf die Antworten..
Den Anfang macht heute
Achim Scholz
- Sonderschul- und Alphabetisierungspädagoge
- Bildungsmanager für schulische Bildung bei der VHS Oldenburg
- Projektleiter des BMBF-Projektes abc+
- Kursleiter für Grundbildungsangebote
- Botschafter für Alphabetisierung
- Mentor der ABC-Selbsthilfegruppe Oldenburg
1.) Warum haben Sie sich / hast du dich dazu
entschieden, im Bereich der Alphabetisierung und
Grundbildung zu arbeiten?
Ich habe mich in meinem Erwerbsleben schon immer für
bildungsbenachteiligte Menschen eingesetzt. Bei meinem Einstieg in
die Alphabetisierungsarbeit Anfang der 80er Jahre fanden spannende
Diskussionen im Bereich Didaktik und Methodik des
Schriftspracherwerbs bei Erwachsenen statt. So machte ich meine
ersten Erfahrungen als nebenberuflicher Kursleiter und konnte viel
erproben und eigene Lernmaterialien erstellen.
2.) Welche Tätigkeit hat Ihnen / dir bisher in diesem
Bereich am meisten Spaß gemacht?
Sowohl das Planen, Organisieren und Begleiten von innovativen
Bildungsangeboten als auch das eigene Unterrichten und Beraten sowie
die vielen Gespräche und der enge Kontakt mit Betroffenen.
3.) Wie sehen Sie / siehst du die Zukunft in diesem
Bereich, bzw. was ist Ihrer / deiner Meinung nach
derzeit das dringlichste Problem?
Am dringlichsten aus meiner Sicht sind eine kontinuierliche
Sensibilisierung der Öffentlichkeit; neue Formen der
Kursteilnehmergewinnung durch aufsuchende Bildungsangebote; die
Gewinnung von Unternehmen und öffentlichen Betrieben für die
Umsetzung von Grundbildungsangeboten; die gesetzliche Anerkennung
von Grundbildungsmaßnahmen als arbeitsmarktrelevantes
Förderinstrument; eine ausreichende finanzielle Unterstützung durch
Bund, Länder und Kommunen, eine länderübergreifende Unterstützung
des Bundesverbandes für Alphabetisierung und Grundbildung e.V. als
zentrale Servicestelle; die Stärkung von Selbsthilfestrukturen der
Betroffenen in Form von Selbsthilfegruppen und die Einrichtung von
angemessen bezahlten Stellen für Planende und Kursleitende im
Bereich Alphabetisierung und Grundbildung.
4.) Was möchten Sie / möchtest du dem beruflichen
Nachwuchs mit auf den Weg geben?
Es erwartet ihn ein sehr interessantes und vielfältiges
Tätigkeitsfeld, in dem man Menschen über einen längeren Zeitraum als
Impulsgeber begleiten und viele Erfolgsgeschichten miterleben kann.
5.) Was ist Ihr / dein Lieblingswort?
Zurzeit "Selbsthilfegruppe".