Dr.Anja Perry stellte die Ergebnisse der PIAAC-Studie im Bereich der mathematischen Kenntnisse vor.
Thomas Waldstein sprach über seine Arbeit am Modul "Mathe auf Schritt und Tritt". Hier geht es um das "Vermitteln von grundlegenden Rechenvorgängen: Grundrechenarten, das Verständnis für Brüche, Verständnis und Umgang mit Größen und Rechnen von Zwei- und Dreisatz".
Prof. Dr. Wolfram Meyerhöfer berichtete von der Erstellung eines Mathe-Lehrplans für den dvv. Einer seiner wissenschaftlichen Schwerpunkte sind "mathematische Analphabeten". Für seine Forschung begibt er sich in die Praktikerrolle und unterrichtet einen Mathe-Volkshochschulkurs. Schön, wenn Wissenschaft und Praxis so zusammenkommen! Interessante und nachdenkliche Interviews mit ihm kann man hier, hier und hier nachlesen.
Er teilt Mathe-Kenntnisse in 3 Stufen auf:
- Basis 1: Erwachsene mit besonderen Schwierigkeiten im Rechnen - auf dieser Stufe sind Menschen, die Rechnungen im Zahlenraum unter 20 nur zählend ausführen. Interessant ist, dass diese Lerner aber auch viele andere komplexere Rechnungen durch Kompensationsstrategien durchführen können.
- Basis 2: Lerner schaffen auch größere Zahlenräume und entwickeln ein Verständnis für Größen so, dass sie den Taschenrechner nutzen können.
- Basis 3: Lerner wagen sich in den Bereich des "Bürgerlichen Rechnens" vor. Darunter zählt der Stoff der Sekundarstufe I, den sich die Lerner selber wünschen. Hier geht es nicht mehr um Kenntnisse, die sie im Alltag brauchen, sondern um ökonomische und gesellschaftliche Teilhabe.
Die Tagung endete mit einer Diskussionsrunde zum Thema "Gemeinsam für Alphabetisierung und Grundbildung - Netzwerke, Alpha-Bündnisse, Runde Tische" (siehe Foto oben). Verschiedene Vertreter von Berliner und Brandenburger Netzwerken erzählten von ihren Erfahrungen mit verschiedensten Zusammenschlüssen zum Thema. Unterschiedliche Netzwerke werden aus unterschiedlichen Gründen ins Leben gerufen: um neue Erfahrungen, Forschungsergebnisse, ... zu teilen und zu nutzen, um zu sensibilisieren, um Austausch und Kooperationen anzuregen, um Praktiker an politischen Prozessen zu beteiligen, um eine Plattform für eine fachliche Auseinandersetzung zu schaffen. Wichtig ist es, die Strukturen zu schaffen, die gut zu den speziellen Situationen und Gegebenheiten passen.